Steckbrief Wiener Sozialdienste Alten- und Pflegedienste GmbH
Name des Unternehmens: Wiener Sozialdienste Alten- und Pflegedienste GmbH
Firmensitz: Ernst-Melchior-Gasse 22, 1020 Wien
Tätigkeit des Unternehmens: Soziale Dienstleistungen
Anzahl Mitarbeiter: ca. 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
IHE Austria Mitglied seit: 2009
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Was ist der Grund für die Mitgliedschaft bei IHE und warum ist dieses Engagement so wichtig?
Während IHE derzeit fast ausschließlich auf den medizinischen Bereich und damit das Gesundheitswesen fokussiert ist, erachten wir als Wiener Sozialdienste auch das Sozialwesen als wichtigen Bestandteil einer integrierten Systemlandschaft und klaren Datenschnittstellen. Um diese Sicht einzubringen und auch für etwaige Notfälle Vorsorge zu treffen, sind die Wiener Sozialdienste als Vertreter dieser großen Branche Mitglied bei IHE Austria. Den Erfahrungsaustausch zwischen unterschiedlichen Disziplinen wie Technik, Wirtschaft, Gesundheit und Soziales erachten wir dabei als zentral. Gleichzeitig wollen wir am Ball bleiben und Entwicklungstendenzen zur Datenübertragung sowie zum Einsatz von eHealth und Big Data im Gesundheitswesen frühzeitig erkennen, damit wir uns als moderner Anbieter mit unterschiedlichsten Fragestellungen, wie knappen Personalressourcen, Prozessoptimierungen etc. stets auseinandersetzen.
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Welche Chancen räumen Sie IHE, Standardisierung und eHealth ein?
Die Wiener Sozialdienste erachten die IHE als wichtige Informationsdrehscheibe. Der gesundheitsbezogene Einsatz von IKT im Gesundheitswesen bietet die Chance Doppelgleisigkeiten und Fehlerquellen zu vermeiden bzw. zu verringern, Synergieeffekte zu nutzen sowie Klarheit bei Pflege und Betreuung und der Anleitung von MitarbeiterInnen zu schaffen. Mithilfe standardisierter Daten können notwendige Auswertungen durchgeführt werden. Wenn alle Akteure an einem Strang ziehen, sowie gewillt sind, Kompromisse einzugehen und offen für Veränderungen sind, schätzen die Wiener Sozialdienste die Chancen gut ein.
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Wo sehen Sie Herausforderungen und Schwierigkeiten in puncto IHE und Standardisierung?
Das österreichische Gesundheits- und insbesondere auch Sozialwesen ist in vielen Aspekten fragmentiert und heterogen, sowohl was die technischen als auch organisatorischen und inhaltlichen Standards betrifft. Hier alle Akteure bzw. Aspekte zu betrachten und zielgerichtet einer Standardisierung zuzuführen, ist die größte Herausforderung.
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Welche Projekte haben Sie in Ihrem Unternehmen forciert/ erfolgreich umgesetzt? Was sind spannende aktuelle Projekte?
In Bezug auf IHE wurden seitens der Wiener Sozialdienste keine konkreten Projekte umgesetzt. Vorbereitungen auf ELGA bzw. den Datenaustausch in der Schnittstelle mobiler und stationärer Bereich sind jedoch punktuell bereits erarbeitet und umgesetzt und werden weiter im Blick behalten. Im Anwendungsfeld AAL des Bereichs eHealth sind die Wiener Sozialdienste aktuell bei der Wiener TestRegion „WAALter“ vertreten und im WAALter Konsortium eingebunden. Sie befassen sich dabei mit der Bereitstellung ganzheitlicher Lösungen im Bereich Pflege und Betreuung und übernehmen im Projekt den Aufbau der NutzerInnen-Community und der Info-Cafés. Außerdem wurde die Digitalisierung des Kontaktbesuchsdienstes mit der Umsetzung der Tablet-gestützten Besuche vorangetrieben.
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Welche langfristigen Zukunftsthemen sehen Sie in Bezug auf IHE, Standardisierung und eHealth?
Als langfristige Zukunftsthemen sehen wir durchgängige und datenschutzkonforme Systeme über alle Stakeholder hinweg, die Nutzung von Synergieeffekten, eine Systemintegration von ELGA sowie den verstärkten Einsatz von Telemedizin.